Einheit 8.1
Berlin 1961 – Die Mauer. Sehen Sie das Video an. Was sehen Sie? Machen Sie ein paar Notizen.
Was wissen Sie über diese Zeit in Deutschland? Wir sammeln Informationen in der Klasse.
Kurzüberblick: Deutsche Geschichte von 1945-1990. Arbeiten Sie mit einer Partnerin oder mit einem Partner und ordnen Sie die Ereignisse dem richtigen Datum zu.
Wann ist was passiert?
Sonntag, der 13. August 1961
Sonntag, der 13. August 1961. Lesen Sie die Texte von Petra und Katrin. Was haben sie gedacht? Wie haben sie sich gefühlt?
Petra ist im Sommer 1961 zehn Jahre alt geworden. Sie lebt mit ihren Eltern in West-Berlin. Zusammen mit ihrer Oma aus Ost-Berlin darf sie die Ferien in West-Deutschland bei Verwandten verbringen. Petra erzählt:
„Ich stand am 13. August morgens auf und meine Oma saß weinend vor dem Radio. Ich wusste gar nicht, was los ist, und war sehr erschrocken. Sie erzählte mir, dass die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin geschlossen wurde. Wir fuhren mit dem Zug zurück nach Berlin. Als wir am Bahnhof Zoo in West-Berlin ankamen, standen meine Eltern auf dem Bahnsteig. Ich kann mich noch genau erinnern, wie meine Eltern meine Oma auf dem Bahnhof gebeten haben, sie soll aussteigen und nicht weiter nach Ost-Berlin fahren. Bei mir ging alles drunter und drüber, weil ich wusste, dass ich sie in Ost-Berlin nicht mehr besuchen kann. Ich habe geheult und wollte nicht mehr aus dem Zug heraus, nicht von meiner Omi weg. Wir weinten alle. Meine Oma stand im Zug und sagte: „Ich habe doch in Ost-Berlin meine Wohnung, die Möbel, dort kenne ich alle Nachbarn, da bin ich aufgewachsen. Das kann ich nicht alles im Stich lassen.“ Ich weiß nicht mehr, wie lange das auf dem Bahnhof gedauert hat, aber schließlich ist meine Oma weiter nach Ost-Berlin zum Ostbahnhof gefahren und durfte nicht mehr in den Westen reisen.“
Karin Müller ist 30 Jahre alt, als die Mauer gebaut wird. Sie erzählt:
„Ich werde diesen Sonntagmorgen nie vergessen. Wie immer drehte ich das Radio an und hörte: „ … ab heute sind die Grenzen zwischen Ost- und West-Berlin geschlossen.“ Mein Mann und ich sind noch am selben Tag zur Grenze in die Bernauer Straße gefahren und haben uns alles angesehen. Auf der Ost-Berliner Seite standen Soldaten mit Gewehren. Stacheldraht war mitten auf der Straße. Einige Menschen waren wütend und schimpften. Ich hatte Angst und war sehr traurig.“
[Texte aus: „Berlin halb und halb – von Frontstädtern, Grenzgängern und Mauerspechten“ von Sylvia Conradt und Kirsten Heckmann-Janz. München, 1993. Stark gekürzt und bearbeitet.]
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- Berlin, Brandenburger Tor, Mauerbau © Bundesarchiv, Bild 145-P061246 / o.Ang. is licensed under a CC BY-SA (Attribution ShareAlike) license
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to leave sb./sth. high and dry